Donnerstag, 8. März 2012

Tolle Erlebnisse


Mittwoch, 07. März 2012

Jambo Rafikis! Gestern hat die Schule einigermaßen gut geklappt, obwohl ich auch schon mal des öfteren schimpfen musste...
Ich bin seit ca. 1,5 Jahren Mitglied in der “International Police Association“ (IPA). In der Vorbereitungszeit vor meiner Ausreise nach Kenia habe ich mich bei der IPA Kenia per E-Mail gemeldet und um ein Treffen gebeten. Das fand gestern nachmittag mit dem ehemaligen (rentierten) Polizeibeamten namens Mr Hudson statt, der immer noch IPA-Mitglied ist und nun eine Führungskraft der nicht nur in Kenia, sondern in ganz Ostafrika vertretenen Sicherheitsfirma “KK Security“ ist. Ihn habe ich gestern in Mombasa getroffen und ihm erklärt, wo ich arbeite (also hier in Mombasa/Bombolulu und was ich in Deutschland mache). War ein gutes Treffen, ganz gemäß dem IPA-Grundsatz “Servo per Amiceko - Dienen durch Freundschaft“ - und das international.
Abends gabs ne Party und ich habe oft geprostet (das war vielleicht lecker!).


Donnerstag, 08. März 2012

Heute war ein echt geiler Tag! Die Schulstunde hat wunderbar geklappt; die Kids haben mitgemacht und die Grammatik begriffen. Ich musste kaum schimpfen und umso mehr loben. Dann hat es heute eine Schulstunde gegeben, in welcher nicht wie sonst in dieser Stunde Bücher gelesen wurden, sondern ich habe in dieser Stunde etwas über mich erzählt, über mein Zuhause, über meine Familie, meine Freunde, über meinen Job, etc... Dann habe ich den Kids die etwa 50 Fotos, die ich zuvor für Kenia extra hab entwickeln lassen, ausgeteilt. Das waren eben sehr viele gemischte Familienfotos (sprich, viele Fotos von Astrid, von meinen Eltern, Brüdern, Schwägerinnen, Nichten & Neffen, nicht zu vergessen von Dunja) sowie Fotos von meinen Freunden (wie z.B. Kegelfotos), Karnevalsfotos, Fotos von berühmten Schauplätzen der Welt, die ich gesehen & fotografiert habe (Brasilien, Thailand, Pyramiden in Ägypten, Zugspitze, Berlin, Collosseum in Rom, Petersdom in Vatikanstadt, etc.) sowie Fotos von meiner Arbeit zu Hause. Echt, die Kinder waren hin und weg. Es war wirklich unfassbar. Die haben sich so gefreut die ganzen Fotos zu sehen. Ich stand vorne, es wurde etwas hektisch in der Klasse, und jeder kam mit einem anderen Foto angerannt und wollte es von mir erklärt haben. Gute / wichtige Fotos habe ich dann immer hochgehalten und für alle erklärt. Das war wirklich ein unglaublich gutes Gefühl, könnt ihr mir glauben. So muss sich ein nicht sexueller Orgasmus anfühlen...

Anschließend hatte ich noch 2 Schulstunden “1:1-Reading“, und danach gings wieder für eine letzte Schulstunde Englisch zurück in die Klasse. Mit dem Gedanken, dass die Kids ihre (Schreib-)schrift üben sollen, sollten Sie nun etwas über ihr Leben aufschreiben. Lief wie gewohnt etwas zögerlich an, und manchmal sind da nur ein paar Standardstätze draus geworden, aber ab und zu habe ich auch einen Text zu lesen bekommen, der mich echt von den Socken gehauen hat. Ein Schüler schrieb z.B. u.a. “.... Both of my parents died. My older sister cares about me. She pays the school-fees. I love her. I love my teacher. THANK YOU VERY MUCH.“ Das werd ich wohl nicht vergessen... war ein echt krasser Moment. Das “I like (oder) I love my teacher“ und “thank you“ habe ich öfters zu lesen bekommen, und das ist echt der Hammer, aber der erstgenannte Text hat mich wirklich tief berührt. Dieser Schüler ist still (was ich hier positiv meine), stört nicht, zeigt leise auf und gibt richtige Antworten. Das ist leider sehr selten. Deswegen hat er (neben einer anderen Schülerin) auch gestern von mir zur Belohnung einen (von 50) Kulis aus Michi Huppertz‘ Stadtapotheke bekommen. 


Nach der Schule habe ich ein örtl. Waisenhaus besucht, das “Upinde Centre for orphans and abandoned babies“. Upinde ist Swahili und bedeutet Regenbogen. Ich habe Patrick, den Kopf des Waisenhauses, letzte Woche schon persönlich kennen gelernt, da er ein freundschaftliches Verhältnis zu GVI und dessen Volontären pflegt. Krasse Bilder haben sich dort für mich geboten, übertroffen von noch krasseren Geschichten zu jedem der 11 Babies. Patrick kümmert sich mit seiner Frau und Angestellten um die Babies, bis diese mit ca. 3 Jahren alt genug sind, um in ein größeres Waisenhaus zu wechseln. Manche Babys wurden einfach ausgesetzt; eins wurde im Müll gefunden. Patrick hat von mir einen kleinen Betrag aus meinem Spendenbündel bekommen. 



Nach dem Besuch im Waisenhaus habe ich von 15:00 bis 17:00 Uhr das Community-Project in einer (alten) Kirche in Bombolulu unterstützt, in welchem ich in einem Computerkurs für Anfänger und (etwas) Fortgeschrittene unterstützt habe und den Menschen z.B. erklärt habe, wie man im Word-Dokument schreibt, markiert, etc. Es handelt sich dabei um Erwachsene, die gleichzeitig - auf freiwilliger Basis (angeboten von GVI) - Unterricht in Englisch und Mathe bekommen. 



War ein echt toller, aber megalanger Tag und ich bin wirklich k.o.

Morgen gehts übrigens übers Wochenende mit 2 anderen Volontären zusammen in das etwa 80 km südlich von Mombasa entfernte Schimoni, bzw. auf die dazugehörige Insel Wasini. Denke dass ich dann Sonntag abend wieder hier in der Unterkunft eintreffen werde...

So, da ihr so fleißig gelesen habt, freue ich mich darüber, euch nun zur Belohnung (Zuckerbrot und Peitsche - Willkommen in meinem Unterricht) :-) ein paar tolle Fotos aus meiner Klasse “Standard 3“ präsentieren zu können:






Kwaheri, bis bald,

Andi

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