Dienstag, 6. März 2012

Start der 2. Woche


Hi @ all. Ich freue mich sehr über eure ganzen E-Mails; entweder per Kommentar, hier auf der Seite, und/oder per E-Mail. Danke! 

In der Schule gaben es (quasi “wie gewohnt“) Unterrichtsstunden, die gut funktioniert haben, mit denen ich also zufrieden war, aber es gab auch welche, die nicht so gut liefen. Alles in allem komme ich schon voran, auch wenn es nicht sehr toll ist, zu sehen, dass manche Kids den Stoff einfach nicht checken... Aber es ist zeitlich nicht machbar, bei jedem Einzelnen immer von vorne anzufangen und sich einem jeden Einzelnen lange Zeit persönlich zu widmen. Ich muss mit meinem Stoff vorankommen, und da bleibt wohl mancher auf der Strecke. Das ist echt beschissen, ist aber so. 


Montag, 11:25 Uhr: Meine Klasse hat "P.E. - Physical Education". Dann wird meißtens Fußball auf einem der beiden Felder gespielt (das hier ist nicht der im vorigen Blogeintrag erwähnte "Sportplatz")

Montag habe ich in der Klasse hauptsächlich “There is“ und “There are“ vermittelt, also wann man was benutzt.Heute habe ich, “Mr Andi“,  einen Text vorgelesen und die “Students“ mussten dazu Fragen beantworten. Weiterhin habe ich mit ihnen einige “grammar points“ durchgenomme; heute waren die adjectives (und nouns) dran. 

Morgen habe ich mir vorgenommen, mit den Kids einen Lückentext aus dem Textbuch zu machen; außerdem ist noch “Has“ und “Have“ dran. Um den Lückentext machen zu können, muss den über 40 Kids meiner Klasse die ca. 8 in der Schule zur Verfügung stehenden Schulbücher ausgeteilt werden. Diesbezüglich ist mir vor etwa 3 Tagen die Idee gekommen, in neue Schulbücher zu investieren. Die Kids haben nichts, was sie mit nach Hause nehmen können, bzw. was sie zu Hause lesen, bzw. womit sie außerhalb der Schule lernen können. Das ist echt Scheiße. Die Kids, die nicht mitkommen, haben so nur eine geringe Chance, aufzuholen. Die Kids, die bemüht sind, können so weiter trainieren. Finde ich unheimlich wichtig und ich finde, dass das hier einen großen Einfluss machen würde. Ich habe mich diesbezüglich jetzt schon ein paar Mal mit meinen Ansprechpartnern von GVI zusammen gesetzt. Sollte jeder Schüler meiner Klasse die beiden Schulbücher für sich bekommen, die er benötigt, würde mich das etwa 18.000 Kenianische Schilling kosten, was umgerechnet ca. 150,00 € darstellt. Der Preis ist für mich okay. Ich habe ja nicht nur materielle Spenden mit nach hier genommen, sondern ich konnte sogar auch ein paar finanzielle Spenden mit nach hier nehmen, was wirklich toll ist. Die große Frage ist eben nur, wie ich die am besten mit welchem jeweiligen Anteil einsetze. Die Schulbuchsache finde ich wichtig, und die würde hier in meinen Überlegungen einen Platz finden. Das Problem an der Sache ist allerdings, ob das, was ich da vorhabe, überhaupt gewollt ist. GVI will diesbezüglich mit dem “Head-Teacher“ vom Olive’s Rehabilitation Centre sprechen.

Nachdem ich heute gegen 15:20 Uhr meine Arbeit in der Schule beendet habe, habe ich mich direkt auf dem Weg durch den Bombolulu-Slum zum “Bombolulu Workshop und Cultural Centre“ gemacht; eine Einrichtung für körperlich behinderte Menschen, die dort verschiedene Dinge wie Schmuck aus z.B. Metall /  Silber, Holz oder Knochen herstellen, sowie Kleider und Taschen nähen bzw. herstellen können. War echt sehr interessant, und Queen Mum kann sich schon mal auf ein kleines Präsent freuen...! :-)

Was anderes... ich habe im vergangenen Blogeintrag von dem Wachposten Julius berichtet, der übrigens 24 und nicht 18 Jahre alt ist. Also, das Schwimmen am Montag im Nyali Beach Hotel hat sehr gut geklappt - ich habe ihm in ca. 2,5 Stunden die Basics vom Brust- und Kraulschwimmen beigebracht und er hat auch gut gelernt. Er hat sich wirklich megamässig gefreut - ich glaube, dass das schon echt etwas Besonderes für ihn war; allein schon der Umstand, die ganze Zeit in nem Swimmingpool in nem wirklich erstklassigen Hotel zu schwimmen. 
 
Ansonsten... bin ich mittlerweile schon öfters gefragt worden, was es hier zu essen gibt. Nun, das ist wirklich unterschiedlich. Ich hätte echt erwartet, dass ich mich hier hauptsächlich mit Reis/Mais und Bohnen ernähren muss. Das ist absolut nicht der Fall. Okay, wenn ich in der Schulzeit Pause habe, gehe ich schon mal zu einem kleinen Café im Slum, nicht weit von der Schule weg. Dort freue ich mich dann auf ein Chapata (wie Crépe) zusammen mit Bohnen. Aber ansonsten gibt es hier ganz normales Essen. Es gibt hier einen wöchentlich rotierenden Plan, in welchem jeder täglich diverse Dinge zu erledigen hat (oh nein, es ist schon 22:20 Uhr und ich habe noch nicht das Badezimmer geputzt!). Dazu gehört es auch, dass zwei Personen im Haus das Abendessen für die ganze Gemeinschaft (mit Staff knapp 20 Leute) zubereiten müssen. Dann gibt es sehr oft Gemüse wie Paprika etc, Kartoffeln, Nudeln, blabla, eben alles was das Herz begehrt. Also einfach der ganz normale Kram... 
Auf meinem Wochenend-Trip habe ich auch das ein oder andere Mal ne Pizza oder nen Hamburger mit Pommes gegessen! :-)

Okay, das wars soweit schon wieder.
Bis die Tage!

Andi

1 Kommentar:

  1. "Alles in allem komme ich schon voran, auch wenn es nicht sehr toll ist, zu sehen, dass manche Kids den Stoff einfach nicht checken... Aber es ist zeitlich nicht machbar, bei jedem Einzelnen immer von vorne anzufangen und sich einem jeden Einzelnen lange Zeit persönlich zu widmen. Ich muss mit meinem Stoff vorankommen, und da bleibt wohl mancher auf der Strecke. Das ist echt beschissen, ist aber so. "


    Naja Andi,jetzt weißte ja wie sich Herr Leusch im Biounterricht mit dir gefühlt hat :-)

    Viele Grüße

    Sebastian

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